Noch gibt es viele Baustellen: Rund um den Wiener Hauptbahnhof entsteht ein neues Stadtviertel.

Foto: Martin Putschögl

Nicht nur in Aspern entsteht ein neuer Stadtteil. Auch im Sonnwendviertel rund um den neuen Hauptbahnhof tut sich einiges: Mitbestimmung, moderne Wohnformen und ein gemeinschaftliches Stadterlebnis sollen hier bis spätestens Ende 2019 Realität werden, erste Wohnungen wurden bereits im Vorjahr bezogen.

Wohlbefinden im Fokus

Etwa 13.000 neue Bewohner werden in dem Bereich zwischen Sonnwendgasse, Gudrunstraße und dem geplanten Helmut-Zilk-Park Platz finden. Das Besondere am neu errichteten Viertel: Unter dem Motto "Soziale Nachhaltigkeit" sollen Wohnprojekte entstehen, bei denen "das Wohlbefinden und Miteinander der künftigen Bewohner im Mittelpunkt steht", so der Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.

Interpretiert wird das von jedem der acht hier tätigen Bauträger anders, erklärt Gudrun Peller vom Stadtteilbüro Sonnwendviertel. Beim Projekt So.vie.so etwa wurden die Bewohner schon sehr früh ausgewählt und konnten in moderierten Verfahren am Planungsprozess teilnehmen.

Ein weiteres Bauprojekt widmet sich dem barrierefreien Wohnen für Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen. Auch Mehr-Generationen-Wohnen gibt es im Sonnwendviertel: In Zusammenarbeit mit drei Architektengruppen aus drei Generationen wurde dabei speziell auf Komfort und Bequemlichkeit geachtet.

Die Stadt Wien fördert den Bau hunderter Smart-Wohnungen, die preislich in der Kategorie der Gemeindebauten liegen, dafür aber etwas kleiner als klassische geförderte Wohnungen sind.

Neue Offenheit

Das neue Viertel soll Offenheit und Durchlässigkeit in den Bezirk bringen, sagt Gudrun Peller: "Favoriten hatte im Grunde nur drei Nadelöhre, durch die der ganze Verkehr kam."

Mit neuen Durchwegungen, Unterführungen und Stegen seien jetzt der Schweizer Garten, das Belvedere und der Karlsplatz in "nur wenigen Minuten" erreichbar. Das soll auch mehr Gemeinschaftssinn in den Bezirk bringen, so Peller: "Die Dinge rücken näher zusammen." (Barbara Oberrauter, DER STANDARD, 24.5.2014)